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Junge Talente im Spagat zwischen Beruf und Sport: Alina, Mia und Ilja meistern die Doppelbelastung

Drei junge Talente berichten im Rahmen der "Woche der Berufsbildung", wie sie den Spagat zwischen Berufsausbildung und Spitzensport meistern. Alina Marty, Mia Murer und Ilja Lüthi bringen ihre Leidenschaft für den Sport und die Anforderungen der Berufsbildung unter einen Hut.

Zukunftspläne und Lebenslektionen

Die Geschichten von Alina, Mia und Ilja zeigen, dass mit der richtigen Einstellung, Unterstützung und viel Disziplin junge Talente sowohl im Sport als auch im Berufsleben Erfolge erzielen können. Alle drei Sportler blicken optimistisch in die Zukunft. Sie planen, ihre Sportkarriere auf hohem Niveau fortzusetzen, während sie weiterhin ihrer beruflichen Laufbahn nachgehen.

Vorbilder für andere Lernende

Ihre Erfahrungen verdeutlichen die Bedeutung von unterstützenden Strukturen sowohl im Bildungsbereich als auch im Arbeitsmarkt, die flexibel genug sind, um den individuellen Bedürfnissen von Sportlern entgegenzukommen. Diese jungen Athleten sind Vorbilder für Ausdauer und Engagement, und ihre Geschichten sind eine Inspiration für viele junge Menschen, die darum kämpfen, ihre Träume zu verfolgen, ohne ihre Bildung zu vernachlässigen.

Tipps von den drei Profis für Oberstufenlernende, die eine Lehre mit dem Spitzensport verbinden möchten:

Mia Murer: «Wenn du dich zwischen einer Lehre und einer Sportschule entscheiden musst, solltest du deine Interessen, Stärken und langfristigen Ziele berücksichtigen. Überlege, welche Karriere dich mehr anspricht und welcher Weg dir bessere Chancen bietet, deine Ziele zu erreichen. Denke auch daran, wie wichtig dir der Sport ist und ob du bereit bist, dich intensiv darauf zu konzentrieren. Letztlich ist es wichtig, eine Entscheidung zu treffen, die zu deiner persönlichen Entwicklung und deinen Zielen passt.»

Alina Marty: «Sicherlich ist wichtig, was für eine Sportart es betrifft. Wenn man die Trainings gut mit dem Arbeitsalltag vereinbaren kann, ist es wichtig, sich ein gutes Zeitmanagement zu machen. Die Freizeit unter der Woche ist knapp und man muss sich selbst gut einteilen, wann man lernt und Hauaufgaben erledigt.»

Ilija Lüthi: «Disziplin, Organisation, Kommunikation und Pflichtbewusstsein müssen höchste Priorität haben. Man muss sich bewusst sein, dass es mit dem Weg der Berufslehre  - besonders einer schulisch anspruchsvollen - während der Lehre nichts anderes gibt als Sport, Arbeit, Schule und Lernen. Natürlich ist es von der Sportart abhängig, aber gerade im Eishockey ab den Stufen U17 Elite und vor allem U20 Elite, in denen der Trainingsaufwand ähnlich hoch wie bei der National Leauge ist, bleibt sozusagen keine Zeit für private Angelegenheiten. Dem muss man sich einfach ganz klar bewusst sein. Der Tagesablauf ist vorgegeben. Es ist eine vielfältige Challenge mit grossen, auch privaten Auswirkungen, die man annehmen wollen muss.»

Alina Marty: Volleyball und kaufmännische Ausbildung

Alina steht kurz vor ihrem Lehrabschluss als kaufmännische Angestellte. Jetzt, im Endspurt der Ausbildung, hat sie zum Glück Saisonpause: «Da ich aktuell nur Vorbereitungstrainings habe, gelingt mir die Zeiteinteilung für die QV-Vorbereitung sehr gut. Ich gehe aber davon aus, dass der Stress noch kommen wird.» Entscheidend für den Erfolg sind die Flexibilität ihres Lehrbetriebs und des BWZ: «Die Lehre liess sich sehr gut mit dem Leistungssport verbinden, da ich viel Unterstützung vom Lehrbetrieb bekam. Zudem bin ich in meiner Sportart Volleyball hauptsächlich am Abend am Trainieren und muss nicht ins Ausland.» Alina erlebt die Kombination von Sport und Arbeit als aktive Lernzeit. Zeitmanagement und Disziplin sind wichtige Kompetenzen fürs Leben.

Highlight aus der Lehrzeit: «Ich hatte viele sportliche Highlights, wie zum Beispiel den Vize-Schweizermeistertitel in der U19-Kategorie oder den Aufstieg in die NLB. Ansonsten waren meine Highlights sicherlich mit meinen Freunden, welche ich durch das BWZ kennengelernt habe.»

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Alina Marty konnte ihre KV-Lehre unter anderem dank dem Förderprogramm Leistungssport mit ihrem Sport verbinden.

 

Ilja Lüthi: Eishockey und Architektur

Ilja kombiniert seine Karriere im Eishockey mit einer Lehre als Zeichner Fachrichtung Architektur. Trotz der intensiven Belastung und wenig Freizeit ist sich Ilja sicher, auf dem richtigen Weg zu sein: «Ich habe mich für eine Lehre statt für eine Sportschule entschieden, weil ich neben dem Eishockey eine Abwechslung haben wollte und besonders auch eine gewisse Sicherheit, falls es nicht bis auf ein Top Niveau reichen würde. Zudem habe ich viele Interessen und wollte wissen, wie die Arbeitswelt aussieht. Die Architektur interessierte mich schon lange und deshalb entschied ich mich für eine Lehre als Zeichner Fach. Architektur.» Die Erfahrungen haben ihm nicht nur fachliche, sondern auch persönliche Wachstumsmöglichkeiten geboten.

Highlights aus der Lehrzeit
«In meiner Lehrzeit war ein grosses Highlight sicherlich das Zeichnungslager im Fach Visualisieren, welches zum Fachabschluss am Ende des 2. Lehrjahres stattgefunden hat. Besonders in Erinnerung ist mir die Jogging Challenge gegen unseren Lehrer, Simon Rakeseder geblieben, bei welcher ich um 05:00 morgens vor dem Eingang des Hauses bereitstehen musste, um ihm danach über mehrere Kilometer und Höhenmeter folgen zu können. Das hat mich sehr imponiert!  Für mich war die ganze Lehrzeit ein grosses Highlight bei welcher ich besonders im Betrieb fachlich aber auch menschlich extrem viel lernen konnte.»

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Ilja Lüthi schliesst seine Lehre diesen Sommer ab.

 

Mia Murer: Unihockey und die Herausforderungen der Lehre

Mia Murer verbindet die KV-Lehre bei Geberit mit intensivem Training und Spielen im Unihockey. Wenn sie nach einem Spiel erst spät heimkommt, ist es mühsam, am nächsten Tag wieder früh mit der Arbeit zu beginnen. Trotzdem schätzt sie die Unterstützung durch den Arbeitgeber. «Auch das BWZ unterstützt mich sehr gut. Das Förderprogramm für Leistungssport ermöglicht es mir, Trainingslager während der Schulzeit zu besuchen. Ich kann meine Absenzen dem Sportkoordinator mitteilen und er organisiert alles; dafür bin ich ihm sehr dankbar. In den Sportlektionen kann ich die Zeit nutzen, um eventuell Unterrichtsstoff nachzuholen oder bereits auf die nächste Prüfung zu lernen.» Wichtig ist es, sich zu organisieren: Zum Lernen muss die Zeit gut genutzt werden, zum Beispiel auch die Fahrt im Car zum Spiel.

Highlight aus der Lehrzeit: «Durch die Flexibilität von meinem Lehrbetrieb konnte ich in den letzten Jahren auch einige sportliche Erfolge feiern. Für die Prag Games hatte ich das Privileg, eine Woche von der Schule freigestellt zu werden, und das mit einem unvergesslichen Erlebnis; der gewonnenen Goldmedaille. Ebenfalls durfte ich in meiner Lehrzeit bereits mein Debut in der höchsten Schweizer Liga geben. Neben den sportlichen Highlights gefiel mir der Sprachaufenthalt sehr gut. Es tat gut sich von seinem Sport zwei Wochen zu distanzieren und den Kopf zu lüften. Jedoch freut man sich danach umso mehr wieder auf das Training.»

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Mia Murer in ihrem Element: Unihocky ist ihre grosse Leidenschaft.