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Leistungssport und Berufsausbildung: Das BWZ Rapperswil-Jona fördert junge Talente

Junge Sporttalente meistern am BWZ Rapperswil-Jona den Spagat zwischen Berufsausbildung und sportlicher Karriere. Ein speziell entwickeltes Förderprogramm bietet ihnen die nötige Unterstützung – von flexiblen Schulregelungen bis hin zu Medientraining.

10-01-2025
BWZR
Regula Späni inspiriert junge Talente: Beim diesjährigen Get-together-Event des Förderprogramms Leistungssport am BWZ Rapperswil-Jona nahm die ehemalige SRF-Moderatorin Regula Späni die 22 teilnehmenden Sporttalente mit auf eine Reise durch die Welt der Medien.

Was hat Granit Xhakas Haartransplantation mit jungen Sporttalenten am Berufs- und Weiterbildungszentrum BWZ zu tun? Auf den ersten Blick nichts – doch beim diesjährigen «Get Together»- Event des Förderprogramms Leistungssport im Januar in der Aula des BWZ Rapperswil-Jona zeigte Regula Späni in ihrem Referat auf, dass Medientraining für Sportler genauso wichtig ist wie das Training auf dem Platz. «Nicht nur als Sportler wie Granit Xhaka, sondern generell, wenn man in der Öffentlichkeit auftritt, muss man sich fragen: ‘Wie möchte ich durch die Medien wahrgenommen werden?’ - und entsprechend handeln», erklärte die ehemalige SRF-Moderatorin und Medienspezialistin. Dieses Bewusstsein sei entscheidend für die Karriere – sei es in Bezug auf Sponsoren oder das persönliche Image.

Programm zur Förderung von Leistungssport

Versammelt waren 22 Lernende, die im Jahr 2025 am Förderprogramm Leistungssport teilnehmen. Ziel des kantonalen Programms ist es, jungen Sporttalenten eine erfolgreiche Kombination aus Berufsausbildung und sportlicher Weiterentwicklung zu ermöglichen. Mit flexiblen Abwesenheitsregelungen, individuellen Prüfungsterminen und Unterstützung bei schulischen Herausforderungen lassen sich Schule und Sport vereinen. Voraussetzungen für die Teilnahme sind unter anderem eine Swiss Olympic Talent Card, regelmässiges Training und Wettkämpfe sowie vorbildliches Verhalten und eine gute Selbstorganisation.

Zahlen zeigen Erfolg

Die Zahlen zeigen, wie erfolgreich das Programm ist: «Vor drei Jahren starteten wir mit 9 Lernenden, heute sind bereits 22 aus verschiedenen Ausbildungsrichtungen dabei und es werden immer mehr», bilanziert Marc Weiler, der Leiter des Programms am BWZ Rapperswil-Jona. Er führt diese Zunahme einerseits auf die steigende Bekanntheit und Beliebtheit des Programms zurück und andererseits auf die Ausbildungsbetriebe, die stark mitziehen und ihre Lernenden immer optimal unterstützen.

Wichtig für Sporttalente

Seit zwei Jahren profitieren die Beachvolleyballerinnen Liliane Bartholet und Riana Marty vom Förderprogramm Leistungssport. Beide absolvieren eine kaufmännische Ausbildung im dritten Lehrjahr. «Dank des Programms können wir an Sportevents teilnehmen, die während der Schulzeit stattfinden, und unsere Trainingszeiten flexibel gestalten», sagt Riana Marty. Der Erfolg der beiden Sportlerinnen spricht für sich: Liliane Bartholet holte bei der letztjährigen Schweizermeisterschaft mit ihrer Partnerin Noelia Jurt den U23-Titel, Riana Marty erreichte Rang 9 in der Kategorie U19.

Medieninput als Erfolgsfaktor

Die Begegnung mit Regula Späni war für die Athletinnen besonders spannend. Sie konnten von den Tipps zur Medienarbeit profitieren: «Wir wussten zum Beispiel vorher nicht, wie genau die Kommunikation in der Mixed Zone funktioniert, wo die Sportler den Medien Interviews geben», fasst Liliane Bartholet zusammen. Auch der Umgang mit sozialen Medien war ein Thema in Regula Spänis’ Vortrag. «Die Anregungen sind vor allem für Sportler, die Accounts mit grösserer Reichweite als wir führen, hilfreich. Aber wir behalten sie auf alle Fälle für später im Hinterkopf», erklärt Riana Marty, die wie Liliane Bartholet bereits erste Erfahrungen mit Zeitungsinterviews gesammelt hat.

Ein eng getakteter Alltag

Dass das Programm wichtig ist, zeigt das Beispiel von Jona Riesens’ Alltag, der seit diesem Jahr ebenfalls am Förderprogramm teilnimmt. Er spielt in der U17-Elite der Rapperswiler Lakers spielt. Neben seiner KV-Lehre im ersten Jahr besucht er die Berufsfachschule und steht täglich auf dem Eis. Daneben muss er die Anforderungen vom Lehrbetrieb erfüllen, Hausgaben erledigen und für Prüfungen lernen. «Es ist nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen», gesteht der 16-Jährige. Freizeit bleibt kaum – doch er nimmt es in Kauf, um seinen Traum vom Profisport zu verwirklichen. Marc Weiler weiss: «Ohne gezielte Unterstützung laufen viele Nachwuchssportler Gefahr, ihre Lehre zu vernachlässigen oder abzubrechen. Eine langfristige Absicherung mit einer guten Ausbildung wichtig. Die Karriere im Leistungssport ist oft zeitlich begrenzt und birgt Risiken, etwa durch Verletzungen.» Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung haben Sportlerinnen und Sportler eine stabile Grundlage für die Zeit nach dem Sport.

Mit dem Förderprogramm zeigt das BWZ Rapperswil-Jona, wie wichtig es ist, junge Talente auf ihrem Weg zu begleiten – sei es auf dem Eis, im Sand oder im Umgang mit den Medien. Rektor Stefan Kriz ergänzt: «Der Erfolg kommt nicht einfach so. Es bedarf gezielter Unterstützung, Verständnis von allen Seiten und auch den notwendigen Biss, diese anspruchsvolle Kombination durchzustehen. Wir wollen den Lernenden hier ideale Rahmenbedingungen bieten.»

 

BWZ