Mit 3D-Druckern und ChatGPT zu Erfolg
Im Rahmen einer Projektarbeit haben Lernende ein Produkt entwickelt und im 3D-Druckverfahren hergestellt. Dabei arbeiteten sie teilweise gezielt mit ChatGPT. Hält die künstliche Intelligenz, was sie verspricht?

Eine Maschine, die in Sekundenschnelle Smarties nach Farben sortiert, ein Roboter, der selbständig einer vorgegebenen Linie nachfahren kann oder ein Tresor, der sich nur bei Eingabe der richtigen Zahlenkombination öffnet? Kein Problem für die 15 angehenden Polymechaniker, Konstrukteure und Konstrukteurinnen einer Klasse im dritten Lehrjahr am BWZ. Im März starteten sie mit einer bereichsübergreifenden Projektarbeiten zum Thema «3D-Druck» und präsentierten die Ergebnisse Mitte Juni der Klasse.
Sehr zufrieden mit Resultaten
Mit guten Resultaten hat der Fachlehrer Maschinentechnik, Roland Eberle, gerechnet - die abschliessend erreichte hohe Qualität überraschte ihn dann jedoch sehr positiv. «Als Lehrer ist es sehr erfreulich zu sehen, dass die Lernenden Erstaunliches geleistet haben. Sie haben während der Projektarbeit ihre Fähigkeiten verbessert, Herausforderungen gemeistert und sich teilweise selbst übertroffen. Das zeigt ihr Potenzial und ihre Bereitschaft, fokussiert zu arbeiten und ihr Bestes zu geben.»
Eigene Fähigkeiten weiter entwickelt
Das positive Feedback des Fachlehrers unterstreicht die Bedeutung des Projektes und den Mehrwert, den es für die Entwicklung der Lernenden hatte. Durch die erfolgreiche Projektarbeit haben die Lernenden nicht nur konkrete technische Fähigkeiten in Planung und Konstruktion erworben, sondern auch wertvolle Erfahrungen in der Teamarbeit, Kommunikation und Problemlösung gesammelt. Diese Skills sind für ihre zukünftige berufliche Laufbahn von grossem Wert und werden ihnen dabei helfen, sich erfolgreich in verschiedenen Situationen und Herausforderungen zurechtzufinden.
Probleme erfolgreich gelöst
Ueli Rotach sieht auch den Praxisnutzen des Projektes und erklärt: «Auch im Berufsalltag arbeiten Polymechaniker mit uns Konstrukteuren zusammen. Im Projekt haben wir zum Beispiel 1:1 erlebt, wie wichtig die funktionieren Kommunikation ist. Darauf haben wir in unserer Gruppe am Anfang zu wenig geachtet. Denn plant der Konstrukteur nicht richtig oder gibt er kommentarlos die Pläne an den Polymechaniker weiter, kann das ganze Projekt – oder im Berufsalltag der Auftrag - scheitern.» Genau das war eines der Ziele des Projektes, wie Roland Eberle sagt: «Projektarbeiten sind eine grossartige Möglichkeit für Lernende, in einem geschützten Rahmen Probleme zu lösen und sich so auf die Herausforderungen des Berufsalltages vorzubereiten.»
ChatGPT nützlich, aber auch fehlerhaft
Für das Projekt haben die angehenden Berufsfachleute auch ChatGPT genutzt. Das habe teilweise gut funktioniert, bilanziert der Lernende Felix Betschart. «Zuvor hatte ich noch nie programmiert. Da war es gut, dass ChatGPT auch erklären kann und immer wieder Beschreibungen zu Fragen einbaut. Praktisch für die Arbeit war auch, dass sich die KI den Code gemerkt hat und ich ihn dadurch aufbauen konnte.» Die ganze Arbeit nahm der Chatbot aber nicht ab: «ChatGPT oft Fehler eingebaut, die ich nur beheben konnte, wen ich die Programmierung gelernt und verstanden habe. Die KI konnte Probleme zudem nur einzeln lösen und die Lösungen wiederum waren oft sehr kompliziert. Ein Profi hätte sich einen schlankeren Code erstellt– aber Hauptsache ist, dass es am Schluss funktioniert hat», sagt Felix Betschart lachend.

Zudem gibt es für die Lernenden des BWZ verschiedene Freikursangebote. Dieses Jahr bieten wir einen 3D-Druck Kurs an.