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Praktikum in Cork

David Stoni, Schüler der Informatikmittelschule Technik, hat gemeinsam mit seinen Klassenkamerad*innen vier Wochen lang in einem irischen Betrieb an seinen IT-Fertigkeiten gefeilte. Wie er diese Zeit erlebte? Erfahren Sie mehr in seinem Praktikumsbericht.

12-01-2024
bwz
Eine IMS-Klasse arbeitete 4 Wochen in einem irischen IT-Betrieb.

«… wodurch nun die ganze Klasse nach Cork gehen wird.» Traurigkeit und Wutschrei, die Chance auf London war vorbei. Nach diesem harten Realitätsschlag musste ich, traurige Seele, mich neu orientierten und meine bisherigen Erwartungen aufgeben. Träume von London Eye, Tower Bridge und Big Ben wurden von der regnerischen Stadt Cork weggespült. Anstelle einer guten Kamera packte ich gute Regenkleidung ein, dazu noch professionelle Arbeitskleidung für einen Haarsalon. Ich als Informatiker konnte mir nicht vorstellen, was meine genauen Aufgabengebiete an diesem Platz sein würden. Die einzige Information, die ich erhalten hatte, war, dass ich an einer Website arbeiten würde. Durch meine Ausbildung waren meine Website-Fähigkeiten auf einem professionellen Level. Der Auftrag sollte mir also keine Schwierigkeiten bereiten – dachte ich zumindest. Meine Englischkenntnisse waren ebenfalls auf einem vorzeigbaren Niveau, weshalb ich keine Notwendigkeit sah, mich vorzubereiten. Cork an sich interessierte mich wenig, auch nicht die Sehenswürdigkeiten. Im Endeffekt bereitete ich mich so gut wie gar nicht auf das Praktikum vor und hatte nur ein Ziel im Visier: Irgendwie meine Zeit in Cork zu geniessen!

Gastfamilie und Freizeit

Nachdem der Pilot eine applausreiche Landung hingelegt hatte und sich von den bildersüchtigen Paparazzi (meine Klassenkamerad*innen) kaum retten konnte, kamen wir am Cork Flughafen an. Ab diesem Punkt ging es los. Die Gastfamilien warteten am Flughafen, und nach wenigen Abschiedsworten teilte sich die Klasse auf. Jeder und jede war auf sich allein gestellt, umgeben von Unbekanntem. Mein Gastvater, mit dem ich zuvor nur sehr kurz geschrieben hatte, begrüsste mich mit seinem Hund und fuhr mich mit einem kleinen Umweg zu seinem Haus. Auf dieser Fahrt wurde mir ein grosses Problem bewusst: Ich verstand kein Wort von dem, was er sagte. Wir hatten uns im Englischunterricht zwar mit dem irischen Dialekt vertraut gemacht, aber ich verstand ihn trotzdem nicht. Irgendwie konnte ich die wenigen verständlichen Satzteile interpretieren und meistens – oder besser gesagt hoffentlich – logische und korrekte Antworten geben. Glücklicherweise war mein Gastvater sehr verständnisvoll und passte mit der Zeit sein Englisch so an, dass ich weniger Verständnisschwierigkeiten hatte. Nach der Ankunft bei meiner Gastfamilie und dem ersten und letzten Abendessen mit ihr war der Tag auch schon vorbei. Ich begab mich in das sehr ordentliche Zimmer, das mir zur Verfügung gestellt wurde, packte meinen Koffer aus und startete die erste Nacht in Cork.

Überraschung am ersten Arbeitstag

Der erste Morgen war am ersten Arbeitstag, der für mich überraschenderweise kein Arbeitstag war, da ich montags immer frei hatte. Leider wurde mir das erst mitgeteilt, als ich am Montagmorgen vor der verschlossenen Türe meines Praktikumsbetriebs stand. CTI informierte mich über den Fehler und empfahl mir netterweise Sehenswürdigkeiten, die ich in der Nähe besuchen konnte. Also nutzte ich die Chance, um mich in Cork umzusehen. Eines der ersten Dinge, die ich besuchte, war gleichzeitig eines der wichtigsten: ein Café namens Eco. Es bot zusätzlich auch Computer und Druckservice an, und ein Freund aus derselben Klasse absolvierte dort sein Praktikum. Dieser Ort wurde schnell zu unserem Stammplatz. Egal, zu welcher Zeit man dieses Café besuchte, jemand von den 17 Leuten in der Klasse war immer anwesend. Gegen Ende des Tages versammelte sich die Klasse im Zentrum von Cork. Dadurch, dass Cork sehr klein ist, sahen wir uns gegenseitig jeden Tag und unternahmen jeden Abend etwas mit der Klasse. Neben Bars und Clubs, die ich als Nichttrinker weniger geniessen konnte, spielten wir oft Billard, Bowling und Air Hockey.

Ausflüge am Wochenende

Am Wochenende war ich in einem der vielen Parks in Cork oder mit kleineren Gruppen an verschiedensten Orten. Ich war im Blarney Castle und in allem darum. Neben einer kleinen Höhle gab es eine Vielzahl an schönen Wegen durch Naturgebiete wie Wälder, Wiesen und Seen. Überall gab es Interessantes zu sehen wie tödliche Pflanzen, alte Ruinen und sogar einen Pferdefriedhof.