Projektwoche mit Kultstatus
Berufsfachschullehrer und Architekt Simon Rakeseder führte im Juli 2023 mit der Zeichnerklasse ZFA21a als Abschluss des 2. Lehrjahres eine Projektwoche durch. Die Ergebnisse präsentierte die Klasse an einer Vernissage.

Klicken Sie auf die verlinkten Videos (oben rechts), um Einblicke in die Projektwoche zu erhalten!
Das Erste, was Simon Rakeseder, Architekt und Berufsfachschullehrer Zeichnen in den Sinn kommt, wenn er an die Projektwoche im Juli zurückdenkt? „Erstens: Das sehr gute Klassenklima. Das hat zu einer überzeugend positiven Einstellung aller Beteiligten geführt hat. Zweitens, dass es gleich mehrere Lernende gab, die noch während der Woche sagten, sie würden sofort wieder mitkommen“, sagt er lachend, während er an einem Mittwochabend im August in der Aula vom BWZ steht. Gleich geht die Vernissage los, in der die 14 Lernenden der ZFA21a Angehörigen, Berufsbildern und Interessierten die Arbeiten aus der Projektwoche präsentieren. Die Nervosität der Lernenden ist spürbar, denn die Aula ist bis auf den letzten Platz besetzt.

Wohin geht es in diesem Jahr?
Seit mehr als 25 Jahren schliesst Simon Rakeseder das Fach „Zeichnen“ mit einer Projektwoche ab. Längst hat die Woche Kultstatus erreicht, wie auch Roland Manhart, Abteilungsleiter der gewerblich-industriellen Berufe (GIB) in seiner Ansprache zur Vernissage festhält: „Die Lernenden von Simon Rakeseder wissen schon von ihren Vorgängern: Mit dem Klassenlehrer geht es in eine Projektwoche – gespannt warten sie jeweils darauf zu erfahren, wohin sie fahren.“ Noch nie hat Simon Rakeseder einen Ort zweimal besucht; die Schweiz, so sagt er, sei dafür viel zu vielseitig. In diesem Jahr verbrachte die Klasse die Projektwoche in La Gruyère/Jaun (Kanton Freiburg).
Herausfordernde und lehrreiche Woche
An der Vernissage präsentieren zwei Gruppen der Klasse die aufregende Projektwoche, die es in sich hatte: Frühstück gab es jeweils um 6 Uhr, danach warteten kulturelle Events oder mehrstündige Wanderungen auf die 14 Klassenmitglieder. Zudem galt es, fünf Skizzen und eine Zeichnung pro Tag anzufertigen, an welchen die Lernenden oft bis tief in die Nacht hinein arbeiteten. „Natürlich war es sehr streng, aber wir haben gesehen, wie wir an den Herausforderungen wachsen. Das hat uns motiviert“, sagt Silas Sprotte. Aber Hand aufs Herz - la Gruyère liegt abgelegen, viel los ist da nicht und Handyempfang ist Glückssache – war das für die „Digital Natives“ nicht zu langweilig? „Im Gegenteil“, sagt der Lernende Fabio Gehrig, „Wir hatten so viel zu tun, dass wir nichts vermisst haben. Zudem hat uns Simon Rakeseder angespornt, unser Bestes zu geben.“ Die Anstrengungen wurden mit einer Preisverleihung gewürdigt. Die Klasse kürte die Skizzenbücher von Bianca Vogel mit dem 1. Platz, Leandro Mauro auf dem 2. Platz und Silas Sprotte mit 3. Platz.
Vorbereitung seit Februar 2023
Die Projektwoche vorbereitet haben die Lernenden zusammen mit ihrem Klassenlehrer seit Februar. Es galt in Gruppen, vom Sponsoring bis hin zu der Verpflegung alles selbst zu organisieren. So gelang es dem Fachlehrer, die theoretischen Lehrinhalte mit nutzbringenden Praxisaufgaben zu verknüpfen. Genau das schätzen auch die Berufsbildner wie etwa Patrick Schällibaum von Schällibaum AG: „Man sieht klar, wie sich die Fertigkeiten von unseren Lernenden Manuel Lieberherr und Leandro Mauro in der Woche entwickelt haben.“ Patrick Schällibaum besuchte selbst vor rund 15Jahren den Unterricht bei Simon Rakeseder und sagt, dass die Erinnerungen an die Projektwoche eines der Highlights seiner Lehre sind. Fragt man Simon Rakeseder, was sein Geheimrezept ist, um die Lernenden zu motivieren und einen so nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, sagt er: „Ich bin immer sehr gut vorbereitet, stark präsent und unterstütze sie. Zudem ist es mir wichtig, die Lernenden näher kennen zu lernen, damit wir als Team zusammenwachsen und eine Vertrauensbasis aufbauen können.»
