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Reformtag für Kaufleute und Detailhandel

Am bisher grössten Reformtag der Ostschweiz trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Bildung, Politik und Branche, um künftige Unterrichtsinhalte zu entwickeln und sich auszutauschen.

26-01-2023
BWZ Reformtag
368 Lehrpersonen aus 13 Berufsfachschulen und sieben Kantonen sowie zahlreiche VertreterInnen aus Bildung, Branche und Politik nahmen teil.

Ende Januar fand am kaufmännischen Bildungszentrum in St. Gallen (KBZ) der bisher grösste Reformtag der Ostschweiz statt. Rund 350 Berufsfachschullehrpersonen – darunter auch alle betroffenen Lehrpersonen aus dem BWZ – der Kaufleute, des Detailhandels und der Berufsmaturität und  die Schulleitungen haben teilgenommen. Der Reform-Tag bot die einmalige Gelegenheit, die Einführung des 1. KV-Lehrjahres sowie die Weiterführung des 2. Detailhandel-Lehrjahres bestmöglich zu organisieren. In 36 interaktiven Workshops wurden bereits im Einsatz stehende Lernpfade des Detailhandels und die künftigen Lernpfade der Kaufleute aufgezeigt und vertieft diskutiert.

Zusammenarbeit von 13 Berufsfachschulen

Die Kooperation ist erstmalig. In der Ostschweiz haben sich neben dem BWZ Rapperswil-Jona 12 Berufsfachschulen aus sieben Kantonen dazu entschieden, die Umsetzung der beiden Berufsreformen gemeinsam zu bewältigen. Eine so bedeutende Zusammenarbeit hat es bislang noch nie gegeben. Zwischen den Berufsfachschulen werden durch die gemeinsame Entwicklung der Unterrichtsinhalte Synergien genutzt und es findet ein ständiger Erfahrungs- und Wissenstransfer statt.

Vertreter aus Politik und Branche anwesend

Auch die Bildungsdirektorin des Kantons Thurgau und die Bildungsdirektoren der Kantone Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Graubünden und St.Gallen waren am Reform-Tag zu Gast, um das grosse Engagement der Schulen und die Einmaligkeit dieser überregionalen Zusammenarbeit zu würdigen. Der St.Galler Regierungsrat Stefan Kölliker dankte den beteiligten Lehrpersonen für die intensive Vorarbeit von hunderten von Stunden, die sie neben dem regulären Unterrichtsalltag geleistet haben. Die Sicht der Branchen hat Sven Sievi, Geschäftsführer von Bildung Detailhandel Schweiz (BDS), veranschaulicht: «Durch die Vermittlung von neuen Kompetenzen soll das Lernen zur persönlichen Angelegenheit eines jeden Lernenden wie auch seinen Lehrpersonen werden».

Reformen aufgrund neuer Herausforderungen nötig

Um den Herausforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden, haben die Träger für kaufmännische Berufe und Detailhandel, die Schweizerische Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) sowie die BDS eine Totalrevision der Berufe Kauffrau/-mann EFZ, Kauffrau/-mann EBA, Detailhandelsfachfrau/-mann EFZ und Detailhandelsassistent/-in EBA beschlossen. Für die Umsetzung der neuen beruflichen Grundbildungen beider Reformen wird jeder einzelne Kanton beauftragt und gefordert, innovative und praxisnahe Lösungen zu erarbeiten.