Vom Schulzimmer in den Chefsessel

«Heute geht eine arbeitsintensive und emotionale Woche zu Ende», sagt Edi Boller sichtlich berührt. Der Fachlehrer bereitet im evangelischen Zentrum in Rapperswil mit den 20 Lernenden der BMWL19a den Abschluss der «Wirtschaftswoche Aktiengesellschaft» - kurz WIWAG – vor. Zusammen mit Toni Kölbener hat er die Projektwoche geleitet. Die WIWAG ist eine computerbasierte Wirtschaftssimulation der Ernst Schmidheiny-Stiftung, deren Durchführung am BWZ durch die finanzielle Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) St. Gallen -Appenzell möglich war. Dabei entwickeln die Lernenden eine Unternehmensstrategie und arbeiten sich in die Grundzüge der Unternehmensführung ein, indem sie Funktionen einer Geschäftsleitung übernehmen.
Neue Berufsperspektiven gewonnen
Im Kirchgemeindesaal ist die Nervosität fast greifbar: Gleich werden die vier Gruppen während je 20 Minuten eine fiktive Generalversammlung abhalten und sich im Anschluss kritischen Fragen stellen. Um eine möglichst realitätsnahe Situation zu schaffen, hat Fachlehrer Edi Boller dem Publikum Rollen wie «Presse», «Verbände» oder «Aktionäre» zugeteilt. «Das ist das Ziel der WIWAG», so Edi Koller, «die Lernenden bekommen einen Eindruck, wie es in der Praxis läuft und können in einem geschützten Rahmen Erfahrungen sammeln.» Die WIWAG verlangt nicht nur wirtschaftliche Kenntnisse, sondern auch einen konstruktiven Umgang mit Zielkonflikten und im Team.
Von Umsatzzahlen zu Instagram und Tiktok
Kurz darauf gilt es ernst. Die Lernenden stellen Umsatzzahlen, Marketing- und Kommunikationskonzepte vor. Ihre Präsentationen reichern sie genauso spielend leicht mit Werbevideos, Instagram- und Tiktok-Beiträgen an, wie sie die Verkaufszahlen erklären. Damit beeindrucken sie sogar Werner Roggenkemper, den Rektor des BWZ: «Ich staune, wie mühelos die jungen Menschen mit den neuen Medien umgehen und diese mit unternehmerischen Fragestellungen verbinden. Das zeigt, wie handlungskompetenz-orientiert und praxisnah der Unterricht am BWZ heute schon ist.» Ruth Büchler von der IHK ergänzt: «Ich bin oft bei WIWAG-Präsentationen dabei und habe darum einen guten Vergleich. Das, was die Lernenden hier gezeigt haben, war sehr gut.»
Ganz klar: WIWAG hat einen realitätsnahen Einblick geboten, der prägt und lange in Erinnerung bleibt.
Weiter Informationen zur BMS am BWZ Rapperswil-Jona unter https://www.bwz-rappi.ch/grundbildung/berufsmaturitaet.