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Vom Schulzimmer in den Chefsessel

Während einer Woche agierten Lernende am BWZ im Rahmen eines Planspieles als Unternehmensführer. Dabei gewannen sie authentische Eindrücke in diese Aufgaben.

28-03-2022
EcoStartup
Die Medienkonferenz ist der Schlusspunkt der Projektwoche.

Wie lassen sich die komplexen Zusammenhänge und Prozesse einer Unternehmensführung für Lernende fassbar machen? Eine Möglichkeit ist das Planspiel «EcoStart Up», an dem die KV-Lernenden im 2. Lehrjahr während der letzten Wochen klassenweise teilnehmen durften. In der computerbasierten Wirtschaftssimulation werden am Beispiel der Gründung einer Stuhlmanufaktur die marktwirtschaftlichen Grundlagen erlebbar gemacht. Für die Lernenden hiess das: Vom selbst erarbeiteten Businessplan bis hin zu Marketing- und Weiterbildungskonzepten für das Personal setzen sie konkrete Idee um und führen ihr Unternehmen durch fünf Geschäftsjahre.

Realitätsnahe Umsetzung

Wie in der Realität entwickeln sich die Firmen aufgrund der Entscheidungen, die die Gruppen treffen, unterschiedlich - während die einen hohe Einnahmen verzeichnen, müssen andere Gewinneinbussen hinnehmen. Genau das ist Ziel von Planspielen: Sie haben Modellcharakter und aus Fehlern lässt sich lernen, ohne dass jemand zu Schaden kommt, sagt auch Andreas Roos, Firmeninhaber und Leiter der Projektwoche: «Ich finde das Planspiel ideal, um die Gegebenheiten vom Markt in einem realitätsnahen, aber geschützten Rahmen zu erfahren.» Knacknüsse in diesem Jahr seien für die Verkaufsgespräche auf Französisch und die Zusammenarbeit in den Gruppen gewesen. «Wie es eben im Berufsalltag auch sein kann», sagt Andreas Roos lachend, der mit dem Engagement der Klassen sehr zufrieden ist: «Die angehenden Berufsfachleute haben mit grosser Motivation und hohem Einsatz mitgearbeitet.»

Streng, aber gut

Höhepunkt der Projektwoche ist jeweils die fiktive Medienkonferenz, die am Abschlusstag stattfindet. Vor Lehrpersonen und Klasse präsentieren die Lernenden - die während der Woche zu CEOs, CFOs oder HR-Verantwortlichen ihres fiktiven Betriebes aufgestiegen sind - wie sich ihre Firma entwickelt hat oder auf welchen Überlegungen ihr Marketingkonzept basiert. Es galt an der Konferenz, die komplexen Finanzzahlen von EBIT über Umsatzrendite bis hin zum Eigenfinanzierungsgrad verständlich und korrekt vorzustellen. Keine einfache Aufgabe, wie die Lernende Sofia Pereira sagt: «Die Woche war sehr streng und anspruchsvoll. Wir müssten einerseits darauf achten, dass unser Unternehmen nicht Konkurs geht und andererseits Medienmitteilungen verfassen oder die Konferenz vorbereiten. Es war aber genau darum eine sehr tolle Erfahrung und das Projekt hat uns grossen Spass gemacht.» Auch ihr Klassenkollege Nicola Weibel zieht eine positive Bilanz: «Der Praxisbezug war sehr hoch und die Inhalte wurde lebendig vermittelt. Aus meiner Sicht wäre es toll gewesen, wenn an der Medienkonferenz zusätzlich zur Klasse und den Lehrern auch externe Personen anwesend gewesen wären. Das hätte die Situation noch authentischer gemacht.»

Schon jetzt ist klar, dass die Projektwoche, die am BWZ bereits Tradition hat, aufgrund der positiven Rückmeldungen auch im kommenden Schuljahr stattfinden wird.