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Vorbereitung auf ein gesundes Leben

Während der QV-Zeit fanden am BWZ nicht nur die Abschlussprüfungen, sondern auch die Gesundheitstage statt. Klassenweise setzten sich die Lernenden mit Ernährung, dem Flow und dem Vorbeugen von Rückenproblemen auseinander.

18-06-2021
Gesundheitstage
Den Flow auf dem Drachenboot gefunden.

Als hätte er es geahnt: An der Pressekonferenz nach dem Spiel Portugal gegen Ungarn standen vor dem Fussballer Cristiano Ronaldo zwei Coca-Cola-Flaschen. Ronaldo schnappte sich die beiden Drinks, stellte sie beiseite und hielt stattdessen eine Flasche Wasser in die Kamera. Sportlehrer André Spicak nahm diesen Steilpass sofort auf und leitete damit morgens um 8 Uhr den Theorieblock im BWZ zum Gesundheitstag einer KV-Klasse ein: «Die WHO empfiehlt, maximal 50 Gramm Zucker pro Tag zu konsumieren– eine 1.5-Liter-Flasche Cola allein hat schon 150 Gramm.» Kein Wunder, so der Profi, dass man sich schnell ungesund ernährt: «Zusammen mit Fertiggerichten, die viele Kalorien haben, aber nicht sättigen, ergibt das einen ungesunden Mix. Besser: Wie Ronaldo zu Wasser statt zu Cola greifen.» Genau das ist das Ziel der Gesundheitstage: Die Sportlehrpersonen zeigen den Lernenden, wie sie mit wenig Aufwand ein Plus für das eigene Wohlbefinden erreichen können.

Intensive Auseinandersetzung mit Gesundheit und Sport

Die Gesundheitstage hat Sportlehrer Philipp Beyeler federführend organisiert und sie sind ein tragendes Element der ganzheitlichen Ausbildung am BWZ. «Der Vorteil ist, dass sich die Lernenden klassenweise während eines ganzen Tages - und nicht wie sonst nur lektionenweise - mit einem Thema beschäftigen können», so André Spicak, «Den Fokus legen wir bewusst auf drei Themenblöcke, die nah bei den Jugendlichen sind: «Ernährung», «Flow» und «Vorbeugung von Rückenproblemen.»» Im Themenblock «Ernährung» probieren die Klassen aus, wie lange man rudern muss, um einen BigMac abzutrainieren, und im Modul «Rückenprobleme vorbeugen» geht es darum, den häufigsten Beschwerden einer sitzenden Tätigkeit entgegenzuwirken. Im Teil «Flow» versucht die KV-Klasse nun in ebendiesen zu kommen: Die Lernenden sind inzwischen zum Clubhaus des Kanuclubs am Obersee gefahren und freuen sich auf die Drachenbootfahrt, die als Erstes auf dem Programm steht, ehe es am Nachmittag mit Tanzen und Qi-Gong weitergehen wird.

Flow – als Ausgleich zu Belastungen

Doch was ist der «Flow»? «Flow» beschreibt, so lernten die angehenden Berufsleute im Theorieblock, den Zustand, den man erreicht, wenn es mühelos läuft; sei es beim Joggen, wenn man ein Buch liest oder gar eine Prüfung schreibt. Den Flow kann man zwar nicht erzwingen, aber fördern - etwa, wenn man seinen Job mit Leidenschaft ausübt oder eine gute Work-Life-Balance hat. «Die Lernenden werden später im Job performen müssen, irgendwann vielleicht eine Familie ernähren und Kinder grossziehen. Wie gross diese und andere Belastungen sind, muss ich wohl niemandem erzählen, der voll im Berufsleben steht», so André Spicak, «Mit den Gesundheitstagen geben wir den Lernenden Rüstzeug mit, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.»

Highlight vom Tag

Zusammen mit dem Sportlehrer lassen die Lernenden jetzt das Drachenboot ins Wasser. Sie sind schon überzeugt: «Das klappt so gut, wir sind im Flow!» Verständlich, denn: «Die Drachenbootfahrt ist definitiv das Highlight vom Tag», sagt KV-Lernende Sarah Bodenmann, «ich habe das noch nie gemacht und freue mich wie viele meiner Kolleginnen darauf.» Braucht es denn überhaupt Gesundheitstage im KV? Auf jeden Fall sind sich die Lernenden um Sarah Bodenmann einig. Stellvertretend für alle beantwortet sie: «Es ist cool, einmal etwas anderes zu machen und eine tolle Ergänzung zu unserer Ausbildung.» Sagt’s, steigt ins Boot und rudert mit der Klasse Richtung Lützelau, wo das Mittagessen wartet.

Auch ohne Action möglich

Dass es nicht zwingend eine aktive Erholung braucht, um in den Flow zu kommen, entdecken die Lernenden am Nachmittag mit Tanzen und Qi-Gong. «Speziell mit Qi-Gong versuchen wir, zu zeigen, wie wichtig Achtsamkeit ist – in einer Zeit, in der die Ablenkung nur einen Handgriff weit weg auf dem Handy präsent ist, eine nicht zu unterschätzende Kompetenz», so André Spicak. Abends zieht Sarah Bodenmann Bilanz: «Es brauchte zwar etwas Zeit, aber dann waren wir definitiv im Flow.» Besonders gut habe ihr das Tanzen gefallen, verrät sie, weil sie sich gern zu Musik bewege. Auch Sportlehrer André Spicak ist zufrieden: «Es war toll zu erleben, wie sich die Lernenden auf die Angebote einliessen und profitierten konnten.»

 

 

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