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Warum Versicherungen wichtig sind

In Seminaren setzten sich Lernende mit praktischen Versicherungsfragen auseinander. Die zahlreichen Fragen an die beiden Experten zeigten: Der Praxisbezug des Themas ist hoch.

20-12-2021
Versicherungsseminar
Was passiert, wenn man betrunken einen Unfall baut? Die Profis Michael Frei (links) und Roman Tobler (rechts) geben Auskunft.

«Ich möchte einmal länger nach Irland reisen und habe in diesem Seminar gelernt, worauf ich beim Abschluss von Reiseversicherungen achten muss – das ist für mich ein echter Mehrwert», sagt Silvan Tscharner. Der Lernende aus einer Konstrukteur-Klasse (EFZ) im dritten Lehrjahr steht in einem Schulzimmer im BWZ und fügt an: «Die Dozenten Roman Tobler und Matthias Frei haben die Infos super vermittelt. Sie waren zum Glück keine abgehobenen Anzugträger mit Krawatte, sondern haben sofort den Draht zu uns gefunden.» Kurz vorher ist das Seminar zum Thema «Versicherungen» zu Ende gegangen, das am BWZ jeweils im 3. Lehrjahr in der Abteilung gewerblich-industrielle Berufe im Fach ABU (allgemeinbildender Unterricht) organisiert wird. «In diesem Semester haben wir uns im Unterricht intensiv mit der Frage «Wie versichere ich mich?» auseinandergesetzt und schaffen mit dem Seminar den Bezug zur Praxis», erklärt Fachlehrer Domenico Le Donne, der sehr zufrieden mit dem Kurs ist: «Die beiden Experten haben mit ihrem Seminar das Fenster noch weiter geöffnet und gezeigt, dass man im Unterricht nicht graue Theorie lernt, sondern Wissen erarbeitet, das im Alltag wichtig ist.» 


Betrunken Autofahren – nie!
Von Anfang an ist es den Versicherungsprofis gelungen, die rund 25 Lernenden zu packen: Gleich zu Beginn des Seminars setzen sie vier Lernende in ein fiktives Auto und simulieren die Heimfahrt nach dem Ausgang. «Stellt euch vor: Alle haben ein, zwei Bier getrunken, vielleicht habt ihr eine hübsche Frau kennengelernt, die Stimmung im Auto ist super – und dann kracht es: Auffahrunfall oder Schlimmeres», beschreibt Roman Tobler und zeigt an diesem praxisnahen Beispiel auf, wie Versicherungen nach einem Unfall unter Alkoholeinfluss bei Neulenkern reagieren. «Trinkt einfach nie am Steuer», sagt der Experte eindringlich, «abgesehen von den körperlichen und physischen Folgen zahlt ihr ein Leben lang, wenn ein Unfall passiert.» 


Dritte Säule früh genug anlegen
Das Interesse der Klasse ist gross, die Stimmung sehr gut: Es wird ernst diskutiert, aber auch gelacht und oft genau nachgefragt. Die beiden Profis sprechen Versicherungen aus den Bereichen Wohnen, Karriere, Studium und Reisen an. Speziell: Auch die 3. Säule thematisieren sie. «Es ist kein Geheimnis, dass es immer wichtiger wird, neben AHV und Pensionskasse mit einer dritten Säule vorzusorgen», sagt Matthias Frei, «je früher man sich damit auseinandersetzt, umso besser.» Wer zur Miete lebe und in einer angestellten Position arbeite, könne ohne eine gute Vorsorge nach der Pensionierung nur etwa über die Hälfte des Einkommens verfügen, dass er während der Erwerbstätigkeit hatte. Gerade bei jüngeren Frauen und Männer hört Roman Tobler oft: «Ich werde doch gar nicht 65 Jahre alt!», aber er argumentiert dagegen: «Und was, wenn du noch älter wirst?» 


Seminarziel erreicht
Was aber motiviert die beiden Profis, die Seminare in der Grundbildung zu halten – ist das allenfalls eine versteckte Kundenakquise? «Wir verkaufen keine unserer Produkte und erwähnen weder während dem Seminar noch in diesem Beitrag, bei welcher Versicherung wir tätig sind», erklärt Roman Tobler und Michael Frei fügt an: «Vielmehr geht es uns darum, Wissenslücken zu schliessen. Wir haben beide in jungen Jahren selber zu wenig Infos zum Thema «Versicherung» bekommen. Ich zum Beispiel wäre froh gewesen, ich hätte meine Vorsorge schon viel früher aufgegleist – aber das nötige Wissen fehlte mir. Wir haben unser Ziel erreicht, wenn wir aufzeigen konnten, warum es wichtig ist, sich richtig zu versichern.» Aus dem regen Interesse der Klasse zu schliessen, ist ihnen das geglückt: Das Seminar dauerte rund 30 Minuten länger als geplant, bis alle Fragen beantwortet waren.